Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski (* 11.jul./ 23. November 1875greg. in Poltawa, Russisches Kaiserreich, heute Ukraine; † 28. Dezember 1933 in Menton, Frankreich) war im nachrevolutionären Russland Volkskommissar für das Bildungswesen (NARKOMPROS).
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#983 Brief an Internationale Vereinigung der Revolutionären Schriftsteller
Datierung | 1932-10-05 |
Absendeort | Berlin, Deutschland |
Verfasser | Toller, Ernst |
Beschreibung | Brief |
Provenienz | AdK Berlin, Bestand H. Eisler, Nr. 6249 (Abschrift); das Original liegt vermutlich im Archiv des Instituts für Weltliteratur „Maxim Gorki“ bei der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, konnte aber nicht eingesehen werden. |
Briefkopf | - |
Publikationsort | Aktionen, Bekenntnisse, Perspektiven. Berichte und Dokumente vom Kampf um die Freiheit des literarischen Schaffens in der Weimarer Republik. Hrsg. v. der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin, Sektion Dichtkunst und Sprachpflege, Abt. Geschichte der sozialistischen Literatur. Berlin: Aufbau-Verl. 1966, S. 270f. |
Personen |
Internationale Vereinigung der Revolutionären Schriftsteller
Lunatscharski, Anatoli Wassiljewitsch Toller, Ernst |
Institutionen |
Internationale Vereinigung der Revolutionären Schriftsteller
Gosisdat |
Werke |
Masse Mensch
Gedichte der Gefangenen Die Maschinenstürmer Der deutsche Hinkemann Der entfesselte Wotan Hoppla, wir leben! Feuer aus den Kesseln Wunder in Amerika Die blinde Göttin Rotes Requiem |
Berlin-Wilmersdorf, den 5. Oktober 1932
An die
Internationale Vereinigung der Revolutionären Schriftsteller
Werte Genossen,
Ich war einige Zeit auf Reisen und bekam daher Ihren Brief vom 15.8. erst jetzt. Es wäre mir gewiß sehr lieb, wenn meine Bücher ins Russische übersetzt würden. Einige sind schon in russischer Buchausgabe erschienen, so „Gedichte der Gefangenen“, „Masse Mensch“, „Hinkemann“, „Hoppla, wir leben“, die „Maschinenstürmer“, der „Entfesselte Wotan“. Aber nach meiner Kenntnis sind alle vergrifffen.
Es wäre mein großer Wunsch, wenn diese Stücke, neu durchgesehen, wieder in russischer Ausgabe erschienen. Vielleicht könnte ein Sammelband der alten herausgegeben werden und gleichzeitig meine letzten Dramen „Feuer aus den Kesseln!“, „Wunder in Amerika“, „Die blinde Göttin“ und das „Rote Requiem“. Wenn dies möglich wäre, würde ich Genossen Lunatscharskij bitten, die neue Ausgabe mit einem Vorwort einzuleiten. Wenn Sie die Möglichkeit sehen, bitte ich Sie um Mitteilung, ich schreibe dann auch an Genossen Lunatscharskij. Ich schicke Ihnen meine neuen Stücke. Von den alten sind nach meiner Kenntnis „Masse Mensch“, „Maschinenstürmer“ und „Hoppla, wir leben“ im Staatsverlag erschienen.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Ihr Ernst Toller