Willy Haas (* 7. Juni 1891 in Prag; † 4. September 1973 in Hamburg) war ein deutscher Publizist, Filmkritiker und Drehbuchautor.
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Herbert Ihering oder Jhering (* 29. Februar 1888 in Springe; † 15. Januar 1977 in Berlin) war ein deutscher Dramaturg, Regisseur, Journalist und Theaterkritiker.
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Montague „Monty“ Jacobs (* 5. Januar 1875 in Stettin; † 29. Dezember 1945 in London) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist englischer Herkunft.
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Johann Sebastian Bach (* 21. Märzjul./ 31. März 1685greg. in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist sowie Orgel- und Klaviervirtuose des Barock.
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Ludwig van Beethoven (getauft 17. Dezember 1770 in Bonn, Kurköln; † 26. März 1827 in Wien, Kaisertum Österreich) war ein deutscher Komponist der Wiener Klassik.
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Erich Kleiber (* 5. August 1890 in Wien; † 27. Januar 1956 in Zürich) war ein österreichischer Dirigent.
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Otto Klemperer (gebürtig Otto Nossan Klemperer; * 14. Mai 1885 in Breslau; † 6. Juli 1973 in Zürich) war ein deutscher Dirigent und Komponist.
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Walter Hasenclever (* 8. Juli 1890 in Aachen; † 21. Juni 1940 in Les Milles bei Aix-en-Provence) war ein expressionistischer deutscher Schriftsteller.
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Dora Diamant (Dworja Diament, jiddisch Dora Dymant) (* 4. März 1898 in Pabianice, Kongresspolen; † 15. August 1952 in London) war die letzte Lebensgefährtin von Franz Kafka, politische Aktivistin und Schauspielerin.
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Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.
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Willy Haas (* 7. Juni 1891 in Prag; † 4. September 1973 in Hamburg) war ein deutscher Publizist, Filmkritiker und Drehbuchautor.
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#832 Brief an Willy Haas
| Datierung | 1929-03-13 |
| Verfasser | Toller, Ernst |
| Beschreibung | Brief, 1 S., T Fragment? |
| Provenienz | AdK, Berlin, Ernst-Toller-Archiv, Nr. 96 (Kopie) |
| Briefkopf | - |
| Poststelle | - |
| Personen |
Haas, Willy
Ihering, Herbert Jacobs, Monty Bach, Johann Sebastian Beethoven, Ludwig von Kleiber, Erich Klemperer, Otto Hasenclever, Walter Diamant, Dora Toller, Ernst Haas, Willy |
| Werke | Bourgeois bleibt Bourgeois |
Den 13. 3. 29.
Herrn Willy Haas ,
Berlin.
Potsdamerstr. 123 c.
Lieber Haas ,
lässlich oder hässlich – ich nehme beide Attribute getrost auf meinen Buckel. Ich wollte Ihnen schon längst schreiben, lieber Haas. Nachdem ich 4 Vornotizen gelesen hatte, drückte ich mir mit festem Männerdruck die linke Hand und schwor: jetzt liest Du keine Kritik mehr. Sozusagen, die sublimste Rache, die ein Autor an seinen Kritikern nehmen kann. Totschlagen könnt Ihr mich, aber ich lese Euch nicht. Und das habe ich auch so gehalten. Wenn ich also den Jherings, Jacobs und wie sie alle heissen eines Tages wieder begegne, kann ich ihnen heiter sagen: Ihr könnt ungeniert mit mir sprechen, ich kenne Eure Kritiken nicht.
Aber eines Tages kam ein Bekannter zu mir, der meinen Rütli-Schwur kannte und sagte: den Aufsatz von Haas müssen Sie lesen. Ich wollte Ihnen gleich darauf schreiben, aber ich fuhr nach England, und so unterblieb es. An Ihrer Kritik sollten sich wirklich andere Herren ein Beispiel nehmen. Nur so kann man sich sachlich mit einem Werk und Autor, die Anspruch auf ernste Wertung haben auseinandersetzen. Wo der Haken liegt, das haben Sie richtig erkannt und angedeutet. Aber wir hatten es uns eingebrockt und mussten es auslöffeln. Wir sprechen einmal darüber. Für mich ist jedenfalls die Periode endgiltig erledigt, in der ich einem rezeptiven Mittler irgend einen Einfluss auf Umarbeitung, Umbau, Streichung von manchen Akten usw. zugestehe. Ich nähere mich der alten reaktionären Kunstauffassung, dass bei einer Dichtung der Dichter eine Gesamt-Vision hat. Diese Gesamt-Vision wird zerstört, wenn der Regisseur auseinander-zu-trennen, zu basteln, zu streichen, zu flicken und aufzusetzen beginnt. Die Übermacht des Rezeptiven über das Schöpferische muss ein Ende haben. Man kann sie in allen Bezirken der Kunst heute konstatieren. Ein Konzert ist nicht mehr von Bach oder Beethoven, es ist von Kleiber oder Klemperer. Der Kunsthistoriker ist heute wichtiger als der Maler.
Übrigens haben Hasenclever und ich stets gewusst, dass bei Arbeit zu Zweien nie reine Dichtung entsteht. Was entstehen konnte, war nur Arbeit vom handwerklichen Können her. Wie weit uns das gelungen ist, hat niemand, das haben Sie ja in Ihrer Kritik richtig bemerkt, gesehen oder gehört.
Vor einigen Tagen hielt ich einen Vortrag in Duisburg. Dort erreichte mich ein Brief von Fräulein Diamant, die Sie, glaube ich in diesen Tagen besuchen wird.