Weitere Briefe
1,665 Briefe gefunden

Renée Sintenis (* 20. März 1888 in Glatz, Landkreis Glatz; † 22. April 1965 in Berlin; gebürtige Renate Alice Sintenis) war eine mit vielen Auszeichnungen geehrte Bildhauerin und Grafikerin.

Alfred Flechtheim (geboren am 1. April 1878 in Münster, Westfalen; gestorben am 9. März 1937 in London) war ein deutscher Kunsthändler, Kunstsammler, Publizist und Verleger.

Erwin Friedrich Max Piscator (* 17. Dezember 1893 in Ulm, heute zu Greifenstein (Hessen) gehörig; † 30. März 1966 in Starnberg) war ein deutscher Theaterintendant, Regisseur und Theaterpädagoge. Piscator war ein einflussreicher Avantgardist der Weimarer Republik.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

#611 Brief an Anton Hansen

Datierung 1927-07-02
Absendeort Berlin, Deutschland
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 1 S., T

Provenienz Royal Library, Kopenhagen, Manuscript Collection
Briefkopf -
Personen Hansen, Anton
Frankenstein, Betty
Sintenis, René
Flechtheim, Alfred
Piscator, Erwin
Toller, Ernst
Hansen, Anton
Werke Hoppla, wir leben!

Ernst Toller

Berlin, W 15

Lietzenburgerstr. 8

bei Frankenstein

Berlin, den 2. Juli 1927

Herrn

Anton Hansen

Kopenhagen

Pilestrade 35

Mein lieber, lieber Anton Hansen,

ich schreibe Dir mit Schreibmaschine, denn meine Klaue kannst Du doch nicht lesen. Da ich glaube, dass Dir die Tugend der Schreibfaulheit nicht ganz fremd ist, bitte ich Dich nicht mal um Verzeihung, denn dass meine Gedanken oft und in Kameradschaft bei Dir waren, musst Du wissen. Ich habe Frau René Sintenis, die Bildhauerin, die auch Du kennst, gebeten, sie möchte bei Flechtheim vermitteln, damit wir hier eine Ausstellung von Dir organisieren können. Ich hoffe es wird. Ich glaube ich werde Dich doch im Juli für ein paar Tage besuchen können. Ich fahre heute nach Kampen auf Sylt und will einmal im Lauf des Juli für zwei Tage nach Kopenhagen kommen. Bitte gib mir gleich Deine Sommeradresse (oder lebst Du in Kopenhagen?) Ich stecke in einer herrlichen Arbeitszeit, mein neues Stück ist fertig, schon am 1. September findet die Uraufführung in dem Theater statt, das unser Freund Erwin Piscator gegründet hat. Wie schön wäre es, wenn Du dorthin kommen könntest, liesse es sich gar nicht einrichten?

Lebe wohl, lieber Freund, grüss Deine Frau und Deinen Sohn herzlich. In Treue immer Dein

Ernst Toller.