Weitere Briefe
1,665 Briefe gefunden

Siegfried Jacobsohn (* 28. Januar 1881 in Berlin; † 3. Dezember 1926 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Theaterkritiker jüdischer Abstammung.

Zenzl Mühsam, geboren als Kreszentia Elfinger (* 27. Juli 1884 in Haslach, heute Au in der Hallertau; † 10. März 1962 in Ost-Berlin), war beteiligt an den Kämpfen um die Münchner Räterepublik an der Seite ihres Mannes Erich Mühsam.

Erich Kurt Mühsam (6. April 1878 in Berlin – 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg) war ein anarchistischer deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Am 10. Juli 1934 von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.

Gustav Landauer (geboren am 7. April 1870 in Karlsruhe; gestorben am 2. Mai 1919 in München-Stadelheim) war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Theoretiker und Aktivisten des Anarchismus in Deutschland. Nach Niederschlagung der Münchner Räterepublik wurde er von antirepublikanischen Freikorps-Soldaten in der Haft ermordet.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Siegfried Jacobsohn (* 28. Januar 1881 in Berlin; † 3. Dezember 1926 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Theaterkritiker jüdischer Abstammung.

#436 Brief an Siegfried Jacobsohn

Datierung 1926-01-09
Absendeort Berlin, Deutschland
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 2 S., T

Provenienz BArch, Berlin, NS26-02138
Briefkopf -
Personen Jacobsohn, Siegfried
Mühsam, Zenzl
Weidner, Eugen
Mühsam, Erich
Kraus, Hermann
Spörer, Ludwig
Landauer, Gustav
Toller, Ernst
Jacobsohn, Siegfried
Institutionen Die Weltbühne (Berlin)
Werke Dokumente bayrischer Justiz

ERNST TOLLER

Pension Steinplatz

Uhlandstr. 197

Berlin-Charlottenburg, den 9. Januar 26

Herrn

Siegfried Jacobson,

p. Adr. „Die Weltbühne“,

Charlottenburg 5

Königsweg 33

Lieber Herr Jacobson!

Leider kann ich Ihnen nicht alle neuen Kapitel der Dokumente bayerischer Justiz schicken, aus vielen Gründen. Es sind etwa 30 neue Kapitel hinzugekommen. Einige sind so lang, dass sie sich kaum zur Veröffentlichung in der „Weltbühne“ eignen. Bestimmte Kapitel sollen vor Erscheinen des Buches Tageszeitungen gegeben werden, weil mein Verleger und ich hoffen, dass das öffentliche Interesse dadurch auf die einzelnen Fälle gelenkt wird. Schliesslich aber soll das Buch schon in 7–8 Wochen erscheinen, und nach Erscheinen des Buches haben die Veröffentlichungen für Sie ja keinen Sinn mehr.

Ich sprach telefonisch mit Frau Mühsam. Sie fragte mich, ob Dr. Weidner nicht auch sie einladen könne, allein würde Erich Mühsam kaum reisen. Den Wunsch von Frau Mühsam Dr. Weidner zu übermitteln, halte ich für zwecklos. Ich schlug Frau Mühsam vor, sie möge in der Zeit, in der Erich sich im Sanatorium aufhält, in Dresden bei Bekannten bleiben, dann könne sie Erich, so oft sie wolle, besuchen. Es wäre doch schade, wenn der Plan scheiterte. Ich sehe nicht, wie man da helfen kann.

Beste Grüsse

Ihr

Anbei 8 Kapitel

P. S. Gleichzeitig möchte ich Sie bitten, zu veranlassen , dass alle bereits veröffentlichten Dokumente bayerischer Justiz nochmals an mich geschickt werden, da ich sie zur Vervollständigung eines Belegexemplares des Buches brauche. Es handelt sich um folgende Kapitel:

I. Statistik über Disziplinarstrafen

II. Aus einer Eingabe an den Deutschen Reichstag

III. Zwangsjacke

IV. Bewährungsfrist

V. Aus dem Kollektiv-Urteil eines bayerischen Volksgerichts

VI. Vier Tage Niederschönenfeld (Aus Tagebuch-Notizen)

VII. Militärjustiz: 1. Der Starnberger Geiselmord

“ 2. Gustav Landauer

VIII. Ära Kraus

IX. Willkür der Zensur

X. Niederschönenfeld in Gefahr

XI. Der Fall Sp …

XII. Wie sozialistische Gefangene transportiert werden

XIII. Nestersturm