Highcroft, 27.12.34.

The Edge

Stroud

Glouc.

Liebste Betty –

das ist typisch die Betty! Kaum kann sie wieder krauchen, da beklagt sie sich schon, dass sie noch nicht hupfen kann! Ich habe mich über den ersten Brief mit Ihrer Handschrift unsagbar gefreut! Aber jetzt („zum Donnerwetter!“) take care of yourself, tuen Sie nichts übereilt, lassen Sie sich pflegen, befolgen Sie die Anordnungen des Arztes und – vergessen Sie für eine Zeit das Büro in der Meineckestr. (Und, wenns Ihnen nicht schwer fällt, schreiben Sie mir oft ein paar Zeilen. Sie können sich vorstellen, wie ich auf Nachrichten über meine Angehörigen warte, auch was aus all den Dingen geworden ist, nach denen ich Sie fragte).

– Ich wohne seit ein paar Wochen auf dem Lande, englische Freunde haben mir ihr Landhaus gegeben. Ein entzückendes Haus, in einer der schönsten Landschaften Englands, an Franken erinnernd. Wahrscheinlich werde ich vorerst hier bleiben und nur ab und zu nach London (2 Stund.) fahren. Im Januar habe ich eine Reihe von Vorträgen zu halten, Ende Januar werde ich mit den Proben zu „Feuer aus den Kesseln“ in Manchester beginnen.

Schrieb ich Ihnen, dass ich eine neue Komödie beendet habe? Ich schicke sie Ihnen, sowie ich ein Exemplar frei habe. Haben Sie „Eine Jugend“ gelesen? Gestern war der Todestag von Mutter. Ich fand im Garten ein paar frische Iris und schmückte ihr Bild – Ich umarme Sie und grüsse Sie mit allen guten Wünschen für 1935. Ihr Ernst.