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Hermann Kesten (* 28. Januar 1900 in Podwołoczyska, Galizien, Österreich-Ungarn, dem heutigen Pidwolotschysk in der Ukraine; † 3. Mai 1996 in Basel) war als Schriftsteller einer der Hauptvertreter der literarischen „Neuen Sachlichkeit“ während der 1920er Jahre in Deutschland.

Fritz Helmut Landshoff (* 29. Juli 1901 in Berlin; † 30. März 1988 in Haarlem) war ein deutsch-niederländischer Verleger.

Stefan Zweig (* 28. November 1881 in Wien; † 23. Februar 1942 in Petrópolis, Bundesstaat Rio de Janeiro, Brasilien) war ein österreichischer Schriftsteller.

Bertolt Brecht oder Bert Brecht (* 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg; † 14. August 1956 in Ost-Berlin) war ein einflussreicher deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts.

Wieland Herzfelde (eigentlich Herzfeld; * 11. April 1896 in Weggis, Schweiz; † 23. November 1988 in Ost-Berlin) war ein deutscher Publizist, Autor und Verleger. 1916 gründete er den Malik-Verlag, der auf Avantgardekunst sowie kommunistische Literatur spezialisiert war.

Ernst Toller (*1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City, New York) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär.

Hermann Kesten (* 28. Januar 1900 in Podwołoczyska, Galizien, Österreich-Ungarn, dem heutigen Pidwolotschysk in der Ukraine; † 3. Mai 1996 in Basel) war als Schriftsteller einer der Hauptvertreter der literarischen „Neuen Sachlichkeit“ während der 1920er Jahre in Deutschland.

#1262 Brief an Hermann Kesten

Datierung 1934-10-25
Absendeort London, Großbritannien
Verfasser Toller, Ernst
Beschreibung

Brief, 2 S., T

Provenienz UT, Harry Ransom Center, Ernst Toller Papers
Briefkopf -
Personen Kesten, Hermann
Landshoff, Fritz
Zweig, Stefan
Brecht, Bertolt
Herzfelde, Wieland
Toller, Ernst
Kesten, Hermann
Institutionen The Bodley Head (John Lane)
British Drama League
Werke Nie wieder Friede!
As Others See Us

Ernst Toller

1. Lambolle Road,

London N.W.3.

25. Oktober 1934.

Lieber Kesten,

ich habe seinerzeit mit feurigen Zungen geredet, um Ihr Buch „Der Gerechte“ bei Lane anzubringen. Man glaubte, das Buch eigne sich nicht für England. Wenn „Glückliche Menschen“ Erfolg haben, was ich glaube, könnten Sie noch einmal versuchen, den Gerechten zu plazieren. Übrigens auch den „Scharlatan“.

Besitzen Sie vielleicht noch meine Kritik über „Glückliche Menschen“? Da Sie verheiratet sind und Frauen gute Kritiken aufzuheben pflegen, ist es vielleicht möglich. Ich würde diese Kritik erweitern, übersetzen lassen und einer englischen Zeitschrift geben.

In diesem Monat reise ich von einer Provinzstadt in die andere zu Vorträgen und schlage mich mit den Nazis herum. Vorige Woche habe ich von der Kanzel zweier Kirchen gesprochen und fand, wie Sie sich denken können, eine andächtige Gemeinde gläubiger Christen. Freitag bin ich eingeladen in Halifax den Kongress der British Drama League mit einem Speech zu eröffnen. Am Sonnabend spreche ich in Bristol über das deutsche Drama.

In den nächsten Monaten will ich keine Einladungen mehr annehmen um mein Stück zu schreiben. Obwohl ich Vorschuss für einen Roman habe. So ist das Leben.

Von Landshoff ist immer noch keine Nachricht da. Ich möchte gern wissen, wie es ihm geht.

Gestern sah ich Stefan Zweig. Auch Brecht und Herzfelde sind zur Zeit hier.

Ob ich in Ihre Gegend komme entscheidet sich anfang November.

Herzlichst

Ihr